12. Dezember 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Dienstag (13. Dezember, 20 Uhr live bei sportdeutschland.tv) trifft der VfB Friedrichshafen in der heimischen Messehalle B2 auf den serbischen Meister Vojvodina NS Seme Novi Sad. Im vierten von sechs Gruppenspielen der CEV Volleyball Champions League haben die Häfler die Chance, das Tor zur nächsten Königsklassen-Runde schon frühzeitig weit aufzustoßen. Blickt man in die Historie, könnten ein Sieg gegen Novi Sad sogar zu noch größeren Leistungen beflügeln.
Im Oktober 2006 war die Mannschaft von Vojvodina Novi Sad zu Gast in Friedrichshafen. Die Deutschen und die Serben begegneten sich in der Gruppenphase, mit 3:0 siegten am Ende die Häfler. Simon Tischer, Max Günthör, Sebastian Schwarz, Markus Steuerwald, Joao Jose und viele weitere VfB-Akteure hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, welche unfassbare Leistung sie später noch erbringen sollten. Am 1. April 2007 holte sich Friedrichshafen als erste und bis heute einzige deutsche Mannschaft den Champions-League-Titel.
Seither waren die Häfler immer Bestandteil von Europas Königsklasse, auch das ist ein Novum für den Wettbewerb. 2022 ist wieder Novi Sad der Gegner in der Gruppenphase. Viele Parallelen sieht Cheftrainer Mark Lebedew nicht zum Champions-League-Sieger aus 2007. Qualität erkennt er in seinem Team aber doch. „Ich sehe in der Mannschaft riesiges Potenzial“, sagt er. „Wir müssen uns vor niemandem verstecken und werden sicher noch für die ein oder andere Überraschung gut sein.“
Ein Sieg am Dienstag gegen Novi Sad wäre vielleicht gar keine große Überraschung. Das Hinspiel gewann der VfB Friedrichshafen deutlich mit 3:0 und lieferte in Serbien eine Galavorstellung ab. Lebedew ist sich allerdings sicher, dass es „im Rückspiel nicht so einfach werden wird.“ Durch den Sieg zuletzt gegen Montpellier hat Vojvodina Selbstvertrauen getankt. „Und sicher werden sie uns weiter analysiert haben und dieses Mal besser vorbereitet sein.“ Für die Serben ist es fast die letzte Chance, den Häflern Platz zwei und das Weiterkommen in der Champions League noch streitig zu machen.
Denn Friedrichshafen holte sich zwei Siege aus drei Partien. Mit fünf Punkten liegen sie nur hinter den polnischen Giganten von Jastrzebski Wegiel. Novi Sad hat bisher einen Sieg eingefahren und könnte mit einem glatten 3:0 oder 3:1 an Dejan Vincic und Co. vorbeiziehen. Gewännen die Männer vom Bodensee, wäre der zweite Platz nur noch rein rechnerisch in Gefahr. Der dritte Rang und damit ein garantiertes Viertelfinale im CEV Cup wäre sogar sicher. „Der Wunsch weiterzukommen ist für uns riesengroß“, so Lebedew. „Wir wollen uns gegen die allerbesten Mannschaften Europas beweisen und ein Sieg am Dienstag wäre ein großer Schritt in diese Richtung.“
Eine weitere gute Nachricht ist der Blick ins Häfler Lazarett. Nur Miguel Martinez laboriert noch an einer Fußverletzung, der Rest der Mannschaft hat die Grippewelle überstanden und trainiert in voller Stärke. „Wir sind heiß auf die Champions League“, fasst Lebedew die Ausgangssituation kurz und prägnant zusammen. Es wäre das erste Überstehen der Gruppenphase für die Häfler seit dem Jahr 2018.