Kleiner Kader, große Wirkung – Friedrichshafen gewinnt auch Halbfinale zwei gegen Lüneburg

16. April 2023 Zurück zur Artikelübersicht »

Dank eines Sieges am Sonntagabend hat der VfB Friedrichshafen einen großen Schritt in Richtung Finale um die Deutsche Meisterschaft gemacht. Nach einem 3:0 (25:22, 25:23, 25:23) gegen die SVG Lüneburg, führt das Team von Cheftrainer Mark Lebedew in der „best-of-five“-Serie nun mit 2:0. Schon am kommenden Mittwoch (19. April, 19 Uhr) können die Häfler in Lüneburg frühzeitig das Finalticket lösen.

Einer der sieben Häfler Blockpunkte gegen Lüneburg | Bild: Kram

Mit Ziga Stern, Vojin Cacic, Simon Kohn und Miguel Martinez war die Häfler Verletztenliste eigentlich schon beim Gastspiel in Lüneburg lang genug. Zuletzt gesellte sich noch Mittelblocker Marcus Böhme hinzu. Neun von 14 Spielern hatte Cheftrainer Mark Lebedew also noch übrig, um sich den zweiten Sieg im zweiten Halbfinale gegen die SVG Lüneburg zu holen und schickte Tim Peter, Luciano Vicentin, Aleksandar Nedeljkovic, Andre Brown, Michal Superlak, Dejan Vincic sowie Libero Blair Bann auf die Platte.

Die starteten gleich traumwandlerisch und voll konzentriert. Brown sorgte erst selbst im Angriff (1:0), dann mit dem Block (3:0) für klare Verhältnisse. Friedrichshafen spielte fokussiert und nicht, wie zuletzt öfter, mit vielen Hochs und Tiefs. Immer wieder war es Vicentin, der sowohl mit dem Aufschlag als auch über den Angriff punktete (12:10, 15:13). Dass Zuspieler Dejan Vincic selbst zwei Mal einen Notball angriff und beide Versuche ins Feld brachte, drückte die Häfler Dominanz aus. Wenn nicht gerade Bann in der Abwehr da war, richtete es der Block (23:19). Ein Netzfehler der SVG besorgte die Häfler Satzführung (25:22).

Trotz eines zwischenzeitlichen Drei-Punkte-Rückstands (9:12), behielt der VfB die Nerven. Die Lüneburger, die eigentlich am Drücker waren, wirkten weiter verunsichert. Dank großen Aufschlagdrucks des VfB, konnte Friedrichshafen sich heranrobben (7:8) und hielt das Unentschieden bis zum Satzende. Tim Peter, der acht seiner insgesamt elf Angriffe ins Ziel brachte, war vor allem zum Satzende stark (22:22, 23:22). Superlak verwandelte den nächsten Breakball und hatte ein Lächeln im Gesicht (24:22). Er wusste wohl schon, dass sein Kollege Brown Xander Ketrzynski zur 2:0 Satzführung abräumen sollte (25:23).

Satz Nummer drei lief dann erst wieder besser für die Gäste (0:3). Vicentin, später von den Zuschauern zum MVP gewählt, zog das aber mit dem Block (5:5) und dem Ass wieder gerade (6:5). Cheftrainer Mark Lebedew sicherte zwei Punkte mit der Challenge (8:7, 9:7), ab diesem Zeitpunkt lief sein Team endgültig heiß. Superlak und Vicentin veredelten reihenweise die abgewehrten Bälle. Vor allem Auke van de Kamp hatte in dieser Phase kein Glück im Angriff (13:9, 17:11). Der eingewechselte Colton Cowell sorgte zwar noch mit dem Service für Unruhe (17:15), die Häfler ließen sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen. Vicentin legte den Matchball ins Feld (25:23).

Am kommenden Mittwoch (19. April, 19 Uhr) kann der VfB Friedrichshafen mit dem dritten Sieg in der „best-of-five“-Serie schon frühzeitig das Ticket für das Finale buchen. Im zweiten Halbfinale, bei dem sich die Berlin RECYCLING Volleys und die SWD powervolleys Düren gegenüberstehen, führt der Favorit aus Berlin ebenfalls mit 2:0.

„Wir haben heute über weite Strecken sehr gut Volleyball gespielt. Die ersten beiden Sätze haben beide Mannschaften ein sehr hohes Niveau geliefert, sodass es wenig Chancen für Breakpunkte gab“, bilanziert Cheftrainer Mark Lebedew die Begegnung. „Wir haben unsere kleinen Führungen gehalten, oder es aber zum Ende noch gedreht. Im dritten Satz haben wir zum Glück eine Führung aufgebaut und am Ende die Nerven behalten.“