Wieder ein Krimi, wieder kein Glück – Friedrichshafen unterliegt knapp bei der SVG Lüneburg

08. November 2023 Zurück zur Artikelübersicht »

Wie schon im Achtelfinale des DVV-Pokals gegen die Berlin Recycling Volleys, unterlag der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend auch in der Bundesliga mit 2:3 (22:25, 25:22, 33:31, 17:25, 17:19) gegen die SVG Lüneburg. Mit einem Punkt im Gepäck haben die Häfler nun als Tabellendritter einen Punkt Rückstand auf die Erstplatzierten aus Berlin. Schon am Freitag können Tim Peter und Co. sich mit einem Sieg gegen die Hauptstädter in eigener Halle die Tabellenführung wieder zurückholen.

Zehn Blockpunkte reichten am Ende nicht zum Sieg | Bild: Michael Behns

75 dänische Fans aus Ikast jubelten zum Ende des ersten Satzes in der Lüneburger LKH Arena, als Simon Uhrenholt zum Kurzeinsatz für Michal Superlak aufs Feld kam. Ehemalige Mannschaftskollegen und Fans waren in den deutschen Norden gekommen, um ihren dänischen Freund anzufeuern. Gebracht hat es Uhrenholt und dem VfB Friedrichshafen im ersten Durchgang allerdings nichts. Zwar führten die Häfler nach Severi Savonsalmis Block (4:2) und Tim Peters Ass (8:5) zu Beginn, Erik Röhrs verwandelte die Führung der Gäste aber ebenfalls mit dem Service in einen Rückstand (19:21, 19:22). Tim Peters Aufschlagfehler besiegelte den ersten Satzverlust in der Bundesligasaison 2023/24 (22:25).

Mark Lebedew schickte in Durchgang zwei den Kanadier Jackson Young für Jan Fornal aufs Feld. Michal Superlak, der bis dahin nur einen seiner elf Angriffe ins Ziel brachte, punktete dann gleich doppelt (1:0, 3:2). Im Duell Marcus Böhme gegen Lüneburgs Yann Böhme siegte zwei Mal der Häfler (11:6, 12:6) im Block und stopfte selbst noch einen Angriff ins Feld des Gegners (13:7). In dieser Phase bestimmten der deutsche Altmeister und Libero Nikola Pekovic die Partie. Zuspieler Aleksa Batak, der nach überstandener Erkältung kurzfristig noch nach Lüneburg nachreiste, stellte auf Satzausgleich (25:22).

Friedrichshafen dominierte weiter die Partie, auch Young kam immer besser ins Spiel (6:4). Zwischenzeitlich, nach einem schönen Angriff des später mit 19 Zählern punktbesten Häflers Tim Peter, führte der VfB sogar mit 11:6. Ein starker Erik Röhrs schob seine Mannschaft aber wieder heran (15:14). Die Partie war nichts für schwache Nerven, sieben Satzbälle wehrten die Gäste. in der Folge ab. Dank eines Angriffsfehlers von Xander Ketrzynski hatte Friedrichshafen wieder die Nase vorn. Matthew Slavinski trommelte seinen Angriff ebenfalls ins Aus (33:31). Die dänischen Fans waren wieder lautstark zu hören.

Satz vier war dann schon früh entschieden, denn das Team von Cheftrainer Mark Lebedew traf die Angriffe nicht mehr. Bei Lüneburg ging in dieser Phase viel durch die Mitte, mit fast hundertprozentiger Erfolgsquote (10:13, 11:17). Simon Kohn und Simon Uhrenholt kamen für Young und Superlak, was den Angriff ein wenig stabiler machte. Mit 17:25 war der Durchgang aber dennoch weg und es ging in den Entscheidungssatz.

Batak blieb mutig im Zuspiel (2:1, 3:1), nach einem Übertritt beim Hinterfeldangriff von Erik Röhrs (9:7), war der VfB auf der Siegerstraße. Starke Aufschläge der Lüneburger besorgten aber den Ausgleich (13:13), den Slivinski zur Führung ausbaute (13:14). Wieder nutzte die SVG drei Matchbälle nicht, machte es aber besser beim vierten. Tim Peter setzte seinen Angriff knapp neben das Feld und besiegelte die erste Bundesliganiederlage seiner Mannschaft (17:19).

Der VfB Friedrichshafen reiste noch in der Nacht zurück an den Bodensee, wo schon am Nachmittag die nächste Trainingseinheit ansteht. Schon am Freitag trifft Cheftrainer Mark Lebedew mit seiner Mannschaft erneut in der SPACETECH ARENA auf die Berlin Recycling Volleys.

„Wir hatten es eigentlich nach diesem harten dritten Satz in der Hand, haben dann aber nachgelassen und eine mentale Pause genommen, die wir uns nicht leisten können“, sagte Mark Lebedew in seiner ersten Analyse. „Es war im fünften Satz ein harter Kampf, aber das zählt nicht, wenn du verlierst. Wir müssen lernen, in diesen Momenten konsequenter und schlauer zu sein.“